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Wie alles begann…

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Der frühere Chefredakteur Tim (o. l.) und die neue Chefredaktion!

Wie Euer und unser Pressident entstand – Gründer Tim im Interview!

Unsere Schülerzeitung “Pressident” gibt es nun schon seit mehreren Jahren. Ihr Gründer Tim Hoenig macht jetzt sein Abitur und wird die Schule dann verlassen. Wir nutzten die Gelegenheit, dass er noch hier ist, um ein Interview  mit ihm zu führen und zu erfahren, wie er “Pressident” gegründet hat und was sein Weg zum Erfolg war.

Pressident: Wir fangen am besten mal ganz vorne an, bei der Ursprungsidee, bei den Ursprungserwartungen. Du kannst ja mal ein bisschen erzählen; wann, wie und warum hast du angefangen mit dem Gedanken zu spielen, eine Schülerzeitung zu gründen?

Tim: Also der Gedanke, der ist so ungefähr, als ich in der neunten Klasse war, entstanden, und der wurde auch relativ schnell umgesetzt. Ich saß dann mit vier Mitschülern aus meiner Klasse zusammen, und wir haben so ein bisschen rumgealbert und die Idee fallen lassen, eine Schülerzeitung zu gründen. Dann waren wir begeistert von der Idee und haben uns ziemlich schnell an die Umsetzung gemacht. Wir sind dann aber zunächst die ersten Monate nur online erschienen, das hatte nämlich den enormen Vorteil, dass wir gleich, wenn wir was geschrieben hatten, das auch veröffentlichen konnten, und quasi gleich so ein erstes Ergebnis hatten. Es hat also nicht erst mal monatelang gedauert, bis die Artikel dann endlich im ersten Print-Produkt erschienen sind, sondern dass wir dann gleich diesen dualen Weg gegangen sind – Online und Print; Die Schülerzeitung also multimedial zu vermarkten.

Pressident: Jetzt sagst du: “Wir sind erst mal nur online gegangen”, aber auch für den Schritt online gehen, benötigt man Kentnisse, Wissen und auch so ein bisschen das Know-how.

Tim: Ja, stimmt. Also ein paar Vorerfahrungen hatte ich, und was den Rest angeht: Learning by doing. Und ich glaube, mittlerweile haben wir unsere Website viermal von Grund auf neu gemacht, also komplett das alte Design oder die alte Struktur über den Haufen geworfen und dann eine neue gemacht, und das waren halt immer gewisse Lernprozesse. Wir haben uns gefragt, was läuft gut, was läuft schlecht, und wie machen wir das besser.

Pressident: Wie findest du denn unsere neue Website?

Tim: Super! Schöne Farben, gutes Design.

Pressident: Was war denn das erste richtige Hindernis auf dem Weg zur Schülerzeitung?

Tim: Also prinzipiell haben wir relativ viel Unterestüzung erfahren; das erste große Hindernis würde ich sagen war, einen Bekanntheitsgrad zu erlangen. Mittlerweile ist es ja doch so, dass jeder “Pressident” als Marke irgendwie kennt, und auch dadurch, dass wir häufiger in den Zeitungen standen und die Leute auch dadurch angesprochen werden. Aber dieses erste Hindernis, von der Idee zur eigentlichen Arbeit zu kommen und dazu zu kommen, dass man mit diesem Namen “Pressident” auch was anfangen kann. Ja und darüber hinaus natürlich auch immer wieder kleine Hindernisse, manchmal wurden Sachen zu spät fertig oder es fehlte mal was. Aber im Großen und Ganzen haben wir, wir waren ja damals fünf Leute, relativ viel Unterstüzung erhalten.

Pressident: Seid ihr dann eigentlich zum Schulleiter gegangen, und habt gesagt, dass ihr eine Schülerzeitung gründen wollt und habt auch da um Unterstützung gebeten, oder wie sah das aus?

Tim: Vom Prinzip her waren wir unabhängig davon, haben uns auch finanziell sofort auf eigene Beine gestellt, haben uns also Sponsoren gesucht. Relativ viel hat der Schulleiter von der Gründung gar nicht mitbekommen, wir fünf haben uns einfach Termine zum Treffen vereinbart, aber mitgeteilt haben wir es ihm natürlich. Ich denke, er hat sich auch gefreut, dass wir eine Schülerzeitung gründen wollten, aber ich glaube, er hat damals nicht erwartet, dass das Ganze so viele Jahre stand hält und doch relativ viel Erfolg hat.

Pressident: Wie war das denn als ihr die ersten Male zusammensaßt? Hattet ihr da schon so große Erwartungen und habt gesagt, dass es cool wäre, bekannt zu werden? Oder was war eure Grundintention?

Tim: Nee, also wir haben tief gestapelt und versucht erst mal anzufangen, ohne hohe Erwartungen. Und die Grundintention war zum einen, die Kommunikation in der Schule zu verbessern, so dass wir über ein paar Dinge berichten können, und zum anderen, das hört sich jetzt vielleicht ein bisschen komisch an, aber die zweite Intention war auch, dass wir den Schülern damit bieten wollten, sich journalistisch zu engagieren, sich auszuprobieren und einfach journalistische Erfahrungen zu sammeln.

Pressident: Wie fängt man an, wenn man jetzt so eine Print-Ausgabe machen möchte; das kostet ja auch einiges an Geld. Wie geht man denn da am Anfang an die Anzeigekunden ran, und was antworten die, wie ist da die Reaktion? Sagen die gleich “Ja gerne” oder sagen die eher “Nee, euch kennt man ja gar nicht, das bringt mir ja nichts”?

Tim:  Es gab da natürlich immer wieder Rückschläge, klar. Nicht jedes Unternehmen, das man anspricht, will eine Anzeige buchen. Aber wir hatten in unserer ersten Ausgabe ungefähr vier Werbepartner, inzwischen haben wir über die Jahre viel mehr Werbepartner. Naja, damals haben wir mit vier Werbepartnern gestartet, relativ günstig, weil der Druck ja auch ziemlich günstig war; die erste Ausgabe hatte ja, glaube ich 26 Seiten und es gab nur eine geringe Auflage. Wir hatten bei den Anzeigekunden am Anfang natürlich auch Glück, dass die uns vertraut haben, Das ist ja auch nicht selbstverständlich, wenn da ein 15jähriger Schüler ankommt und sagt “Ich hab hier mal so eine Idee”, dass die dann begeistert sind und einen dreistelligen Betrag anbieten.

Pressident: Wann habt ihr denn begonnen, den Rahmen zu vergrößern, also die Redaktion zu erweitern usw.?

Tim: Ja, also wir haben versucht, ständig zu wachsen, immer wo es gerade ging. Bei der ersten Auflage hatten wir 300 Ausgaben, was ja für 1000 Schüler gar nicht so viel ist, nicht mal ein Drittel, und wir haben sie ja kostenlos verteilt, muss man ja auch bedenken, und dann ist letztendlich die Hälfte davon im Sekretariat liegen geblieben. Dann haben wir versucht, das Ganze bekannter zu machen, und waren damit irgendwann so erfolgreich, dass die Sekreterinnen sich beschwert haben, dass ständig die Tür im Sekretariat auf und zu ging, weil alle die Zeitung haben wollten. Daraufhin haben wir dann zum Beispiel unsere Auflage vergrößert. Und so ähnlich ist das auch mit der Redaktion, wir haben mit fünf Leuten angefangen, und haben dann, als wir bekannter wurden, auch mehr Werbung gemacht. Mit so einem großen und starken Team wie wir dann irgendwann geworden sind, kann man natürlich auch viel mehr schaffen.

Pressident: Hattest du zwischendurch mal Phasen, in denen du daran gezweifelt hast, ob das weiter so gut läuft und überhaupt alles klappt?

Tim: Es wäre für mich nicht schlimm gewesen, wenn das ganze Projekt nicht geklappt hätte, weil es trotzdem eine Erfahrung gewesen wäre. Aber vom Prinzip her bin ich nicht mit der Einstellung rangegangen, dass es nicht klappen könnte, sondern damit, dass wir einfach versuchen, was geht.

Pressident: Nochmal zur Bekanntheit: Was war denn eigentlich die erste große Auszeichnung, also was hat der Schülerzeitung damals richtig geholfen, bekannt zu werden?

Tim: Der erste große Bekanntheitsschritt war definitiv unsere erste SPIEGEL-Auszeichnung. Die wurde ja sowohl in der Zeitung als auch vom SPIEGEL selbst gut vermarktet, und das hat uns sehr geholfen. Die Auszeichnung kam ja auch schon ziemlich bald nach der Gründung unserer Schülerzeitung.

Pressident: Wie war es denn, bei der Auszeichnung  zum ersten Mal auf andere erfolgreiche Schülerzeitungen zu treffen? Findet da ein Ideenaustausch statt?

Tim: Definitiv. Man kommt natürlich ins Gespräch und bleibt auch längerfristig im Kontakt. Das sind ja alles Menschen, die ähnliche Interessen haben wie man selbst und die auch sehr engagiert sind.

Pressident: Wann kam denn überhaupt die Idee, die Zeitung “Pressident” zu nennen?

Tim: Also es war nicht so, dass wir irgendwie mehrere Vorschäge hatten, aus denen wir auswählen konnten. Das Wortspiel darin ist ja bekannt, und wir fanden dieses Wortspiel damals ganz nett. Am Anfang hat sich das Wort “Pressident” zwar noch ein bisschen umständlich angehört, aber als wir dann bekannter wurden, wurde das zu einem eigenen Wort, das jeder kannte; so bin ich jetzt im Nachhinein eigentlich ganz zufrieden mit der Wahl.

Pressident: Was war die schönste Resonanz, die du für die Schülerzeitung erhalten hast?

Tim: Das schönste Lob, das man bekommen kann, ist eigentlich immer das von denen, für die man die Schülerzeitung macht, also von den Schülern. Das bekommt man gar nicht so häufig, aber wenn, dann ist es natürlich umso schöner.

Pressident: Wenn du auf die ganze Zeit zurückblickst, gibt es da Dinge, die du heute anders machen würdest? Also mal abgesehen von kleinen Fehlern, die man natürlich macht?

Tim: Ganz bestimmt, ja. Ganz viele sogar. Aber ich bereue diese Entscheidungen insofern nicht, da wir aus den Sachen gelernt haben.

Pressident: Ist es dir denn letztes Jahr schwergefallen zu sagen, dass du die Arbeit loslässt?

Tim: Schwergefallen ist es mir schon, ja. Aber ich glaube, es war der richtige Weg. Vor allem dass ich ein Jahr früher die Arbeit abgelegt und in andere Hände gelegt habe, war denke ich eine gute Entscheidung, auch wenn ich gerne noch weiter gemacht hätte. So war ich jetzt für Notfälle noch ein Jahr lang vor Ort und konnte auch miterleben, wie die Schülerzeitung weiterläuft, was für mich persönlich ein tolles Erlebnis war und ist.

Pressident: Und was denkst du jetzt so über die Schülerzeitung, wo du nicht mehr selbst dabei bist?

Tim: Ich bin vor allem echt stolz, dass es die Schülerzeitung durch euch weiter gibt. Denn ihr könnt euch vorstellen, wenn man etwas gründet und da sehr viel Zeit und Arbeit reinsteckt, ist es sehr schade, wenn das nicht weitergeht, sondern sich auflöst. Und ich muss sagen, ihr macht das deutlich besser, als ich es zu den Gründungszeiten gemacht habe. Fehler sind mir ständig passiert, und die passieren auch euch, aber das Ziel ist es, immer weiter zu machen und nie aufzugeben.

Pressident: Kannst du jedem Schüler empfehlen, in die Schülerzeitung einzutreten?

Tim: Auf jeden Fall. Man lernt hier sehr viel, und sammelt unglaublich viele Erfahrungen. Und das ist halt nicht nur die Erfahrung, mal der Bundeskanzlerin die Hand zu schütteln oder einen Preis zu gewinnen, sondern es ist auch die Erfahrung, sich sozial zu engagieren, und ehrenamtlich mit anderen Menschen, die ähnlich denken wie du und ich, etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen. Und das ist eine Erfahrung, die ich jedem nur empfehlen kann.

Pressident: Dann danken wir dir für das Gespräch und wünschen dir natürlich alles Gute für deine Zeit nach der Schule!

 

 

 

 

 

 


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